Raumpionierstation Prignitz

Vor mittlerweile knapp sechs Jahren kauften wir einen alten Vierseitenhof im äußersten Nordwesten Brandenburgs – in der Prignitz. Wir – das sind Valerie und Jens mit unseren beiden Töchtern. Nach Jahren des Wochenend-Pendelns zwischen Welten, die gegensätzlicher kaum sein könnten – einerseits Berlin andererseits das ca. 170 Seelen Dorf in der Gemeinde Halenbeck-Rohlsdorf – sind wir des Pendelns müde geworden. Eine Entscheidung musste her: Hof verkaufen und in Berlin bleiben oder in Berlin unsere Zelte abbrechen und ganz aufs Land ziehen. Die Entscheidung fiel uns nicht leicht, aber wir können mittlerweile (stolz) verkünden: Seit diesem Jahr sind wir offiziell „Prignitzer“ und sind sehr herzlich aufgenommen worden!

Wir genießen die Weite und den Platz der Prignitz und sehen dies als Ressource. Die Nähe zur Mecklenburgischen Seenplatte (von uns ca. 25 Minuten mit dem Auto) im Norden oder die Elbtalauen im Süden und die zahlreichen Mischwälder dazwischen machen die Region besonders attraktiv. Von unserem Dorf ist man in etwas mehr als einer Stunde in Rostock oder Schwerin. Nach Rügen braucht man zwei Stunden und Hamburg und Berlin sind in ungefähr 1,5 Std. erreichbar. Was will man mehr?

Nach mehreren Jahren in Großstädten wie Berlin oder Shanghai fühlt es sich nun endlich so an, angekommen zu sein. Doch warum brauchten wir so lange, um eine Entscheidung zu treffen? Nicht zu wissen, was uns in der strukturschwachen Region auf dem Land vor allen Dingen im Alltag erwarten würde, war eine der größten Unsicherheitsfaktoren. Die Brandenburger Wahlergebnisse von 2019 taten ihren Rest, waren aber zugleich auch Motivation, etwas ändern zu wollen. Dazu kamen Fragen, wie z. B. wie sollten wir der eingeschränkten Mobilität mit schlechtem ÖPNV, der mangelnden Infrastruktur und anderen Unwägbarkeiten entgegentreten? Wie kommen wir zur Arbeit und inwiefern ist digitales Arbeiten möglich? Wie würden wir mit den Menschen im Dorf und der Region langfristig klarkommen, wie umgehen mit wenig jungen Menschen und Kindern? Wie sind die möglichen Schulen für unsere Töchter? Aber auch: Wie gehen andere mit diesen Herausforderungen um bzw. gibt es überhaupt bereits andere, die ähnliches wagten?

Unser Schritt hinaus aufs Land wäre uns mit Sicherheit leichter gefallen, hätten wir die Gelegenheit gehabt, uns mit den Menschen in unserer Region auszutauschen, die auch mit ähnlichem Hintergrund hierher gezogen sind und hätten wir nicht nur gewusst, wie viele interessante Menschen hier leben, sondern auch welche „Perlen“ hier bereits existieren und darauf warten entdeckt zu werden. Was die Raumpionierstation Oberlausitz mit Arielle und Jan anbietet, ist für Unentschlossene und Interessierte Gold wert und macht Mut! Dem wollen wir nacheifern!

Eine Entscheidung treffen und den Schritt aufs Land gehen lohnt sich! Denn: Die meisten Visionen oder Ideen können nicht scheitern, weil sie erst gar nicht in die Tat umgesetzt werden. Deshalb können wir Euch mit unseren Erfahrungen der letzten Jahre beratend zur Seite stehen und freuen uns auf den Austausch mit allen Neugierigen und Interessierten.

Hier sind unsere Kontakte:

jens.naeumann[at]posteo.de

valerie.frein[at]posteo.de