Warum wohnst Du im ländlichen Raum?
Die Stadt hat sich irgendwann einfach so gesättigt angefühlt. Städtisches Leben ist ein passives: Du tust acht Stunden, was du eben tust, konsumierst dann acht Stunden, was dir eben geboten wird und schläfst die restlichen acht, wenn du Glück hast. Keiner braucht deine Ideen, deine Energie wirklich. Allein schon das Leben auf dem Land ist dagegen eine Art gesellschaftlicher Beitrag. Und was für ein schöner: ich geh morgens mit dem Hund aus der Tür, bin im Wald. Der Hund und ich schwelgen in Gedanken für den Tag, hier ein Reh, da ein seltener Vogel, den man als Städter einmal im Biobuch gesehen und sofort wieder vergessen hat.
Was verbindet Dich im Besonderen mit der Oberlausitz? Was schätzt Du an der Region?
Die Oberlausitz kann eine dieser blühende Landschaften sein, für die im Jahr meiner Geburt so geworben wurde. Was man selbst rausfinden muss: aktuell ist es fruchtbarer Boden, optimal für die, die den Garten bestellen wollen, sich aktiv einbringen wollen. Ich bin noch in keiner Region zuhause gewesen, wo man mein Bemühen so wertgeschätzt. Ja, „zuhause“ – das ist das Gefühl, das ich hier verblüffend schnell verspürt habe.