Fürst Pückler begleitet mich schon seit meiner Kindheit. Mein Vater arbeitete als Historiker im Schloss Branitz und ich bin auch mal außerhalb der Öffnungszeiten in großen Filzpantoffeln durch die heiligen Hallen geschlittert und nahm den Geist des Grünen Fürst in Schloss und Park wahr.

Im Sommer erkundeten wir Ecken abseits der üblichen Wege, im Herbst suchten wir nach Parasolpilzen. Im Winter ging es Rodeln auf dem Hermannsberg und Schlittschuhfahren um die Pyramide. Die herrlichen, großen, alten Bäume murmelten ihre Geschichten im Wind.

Fürst Pückler war es auch, der mich nach mehr als zehn Jahren Berlin wieder in die Lausitz brachte. Ich hatte das Autorenhandwerk gelernt und schrieb mit meinem Vater das Drehbuch für die Pückler Dauerausstellung in Bad Muskau. Dabei bemerkte ich, dass ich ja direkt auch dableiben könnte – in der wunderschönen, vielfältigen Landschaft.

Fürst Pückler – ein Raumpionier per excellence – zeigte mir, dass man auch fernab der hippen Großstädte und aus der eigenen Kreativität heraus, Orte und Räume ergründen und nutzen kann, die Spielplatz und Theater der eigenen Visionen und Selbstverwirklichung sind.

Vom 24. bis zum 27. Juni ist Pücklers Geist eingeladen, eine Karawane der Lebensfreude durch die Lausitz zu begleiten.

28 Künstler aus vielen Ländern Europas verzaubern Parks und Gärten und schaffen Oasen aus Leben und Kunst. Für Pückler war das Reich der Kunst mehr als nur Musik, Malerei und Poesie. Sein Faible für Landschaft, Garten-, Bau-, Koch- und Lebenskunst machte ihn berühmt. Die Pückler-Karawane will diese ganzheitliche Vision neu beleben. Inspiration dafür ist Pücklers Orientreise (1834-40). Einen Hauch Orient trage ich als Meditations- und Yogacoach mit ins Geschehen.

Wir verweilen am 24.6. im Park Zatonie in Zielona Góra, am 25.6. in Lauchhammer an den Biotürmen, am 26.6. im Rosengarten Forst und im Branitzer Park in Cottbus und am 27.6. im Kromlauer Park und im Schlosspark Altdöbern. Es ist kostenlos und draußen.

Kommt vorbei und lernt die Lausitz kennen.